Die 6 Säulen des wahren Moments Vertrauen - Veränderung - Kraft - Umkehr - Freude - Zukunft

The real moment - der wahre Moment - ein gesamtheitliches Konzept zur aktiven Selbstentwicklung.

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Vertrauen

"Zu viel Vertrauen ist häufig eine Dummheit, zu viel Misstrauen immer ein Unglück",

o.T., 100X100 cm Mischtechnik (Ausschnitt), © Walter Egger

glaubt der schottische Schriftsteller George MacDonald pessimistisch. Das Wort Vertrauen geht auf das gotische trauen zurück. Das Wort trauen mutiert später zum Wort treu. Umgangssprachlich wird damit der individuelle Glaube an die positive Entwicklung von Ereignissen in Folge einer Vorleistung meist im zwischenmenschlichen Bereich verstanden. Eine in wissenschaftlichen Kreisen oft zitierte Definition stammt vom Soziologen Niklas Luhmann. Vertrauen ist demnach ein Mechanismus zur Reduktion sozialer Komplexität und wird durch eine riskante Vorleistung begründet. Dort, wo die rationale Abwägung von Informationen (aufgrund unüberschaubarer Komplexität wegen Zeitmangels zur Auswertung oder des gänzlichen Fehlens von Informationen überhaupt) nicht möglich ist, befähigt Vertrauen zu einer auf Intuition gestützten Entscheidung.

Oft wird Misstrauen als der Gegenspieler des Vertrauens gesehen. Für Niklas Luhmann ist Misstrauen ebenfalls wichtig, da es Komplexität reduziert und zu Entscheidungen befähigt. Ein wichtiges Merkmal von Vertrauen ist das Vorhandensein einer Handlungsalternative, die zwischenmenschlich aktiviert wird. Vertrauen ist zwar keine Sache, die hergestellt wird, sondern es kann erworben, geschenkt oder wieder gefunden werden. Vertrauen stellt eine Qualität der Beziehung zwischen Menschen dar. Duss von Werth, ein Philosoph aus der Schweiz, unterscheidet in seinem Buch homo mediator fünf Varianten des Vertrauens.

Körperübung zum Vertrauen:
Grafik: Körperübung zum Vertrauen

Vertrauen: Auf dem Boden sitzen. Beine nach hinten führen und die Knie neben dem Kopf ablegen. Die Arme liegen gestreckt und entspannt auf dem Boden.

Veränderung

Eine Veränderung kennzeichnet den Übergang von Gleich zu Verschieden.

o.T., 100X100 cm Mischtechnik (Ausschnitt), © Walter Egger

Ausgehend von einem bestimmten Zusammenhang wechseln bei einer Veränderung einzelne Zustände ihre Beschaffenheit. In den meisten Fällen handelt es sich hier um räumlich-zeitliches Vorgehen, der in Bezug zu einem Zustand bzw. Verhalten steht. Veränderung hat oft mit zielgerichteter Einsicht oder Erkenntnis zu tun. Veränderung ist Bewegung und Leben, sie ist genetisch in der scheinbaren Willkür der Evolution festgeschrieben und als göttliches Design in ein spirituelles Konzept gehüllt. Ohne Veränderung findet kein Leben statt, alles wäre sinnlos. Dennoch ist Veränderung mit Angst verbunden. Neue Wege zu gehen bedeutet Unsicherheit, Veränderung hat aber immer eine neue Chance. Motivierte Veränderung schafft Mut, das vor Augen liegende Ziel gibt Hoffnung, "es verleiht Flügel".

Die Anerkennung der Anspruchsberechtigung ist die erste und wichtigste Voraussetzung, dass Schuld getilgt und Veränderung stattfinden kann,

ist für Paul Watzlawick ein Änderungsprozess in Hinblick auf persönliche Einsicht, Ethik und Moral.

"Ich sah, wie Blätter im Herbst von einem Baum fielen, und dann sah ich einen Baum, von dem alle Blätter abgefallen waren. Ich hörte die Worte: Sei unbesorgt. Die Lebenskraft liegt im Innern und aus dieser Lebenskraft wird das Neue hervorgehen. Wisse, dass das Alte sterben muss, damit das Neue geboren werden kann"   Eileen Caddy

Die sorgfältige Beschreibung der Veränderung führt vorerst in den Widerspruch. Veränderung muss als ein Zugleich von Identität und Nicht-Identität verstanden werden. Wenn sich etwas verändert, bleibt es dasselbe und ist doch zugleich nicht dasselbe. Veränderung besteht also in einer Einheit von einander ausschließenden Gegensätzen und stellt ein Beispiel dafür dar, dass alles in der Welt die Struktur einer Einheit von Gegensätzen aufweist. Bei Veränderungen besteht oft der Wunsch, sie auf ein Ziel hin auszurichten. Das Leben ist immer auf Veränderung ausgerichtet. Das einzig Konstante im Leben sei die Veränderung, egal ob jemand will oder nicht.

Körperübung zur Veränderung:
Grafik: Körperübung zur Veränderung

Veränderung: Die Armflächen in Schulterbreite auf dem Boden abstützen, die Fingerspitzen zeigen zu den Knien. Die Handballen nun fest gegen den Boden pressen und mit dem Körper so weit wie möglich zurückgehen, bis sich eine Spannung von den Unterarmen bis zu den Schultern ausbreitet.

Kraft

o.T., 100X100 cm Acryl (Ausschnitt), © Walter Egger

Kraft als physikalischer Fachbegriff bezeichnet die Fähigkeit, die Richtung eines Objekts zu ändern. Das Wort Kraft ist altgermanischen Ursprungs. Im Englischen hat craft gleich dem Altfranzösischen force eine eingeengte Bedeutung. Das griechische Wort für Kraft, δύναμις, bedeutet Dynamik, was als Fachbegriff die Lehre von der Bewegung unter dem Einfluss von Kräften bezeichnet.

In einer Situation Kraft zu zeigen, hat mit Anstrengung, oft auch mit Mut zu tun. Wer sich unsicheren Herausforderungen stellt, verhält sich mutig. Vor einer gefährlichen Situation keine Angst zu haben, wird gelegentlich als Mut bezeichnet, obwohl dies auch ein Zeichen von Naivität sein kann. Die mentale Kraft ist geprägt von Entschlossenheit, manchmal auch von Bescheidenheit. Die Kraft der Veränderung braucht Überzeugung und letztlich die Energie der Umkehr. Durch einfühlsames Verhalten und der Liebe wird oft Unmögliches möglich. Die mentale Kraft kann dem Glauben gleich Berge versetzen.

Nicht physische Kräfte allein sondern der geistige Wille entscheidet, um etwas zu bewegen. Der Wille macht den Körper zum Pfeil. Diese Art von Kraft kennen wir in vielen Situationen. Wir wundern uns dann immer wieder, warum das funktioniert. Tatsache ist, dass es funktioniert. Dieses Beispiel klingt abgegriffen, hat dennoch aufgrund des hohen praktischen Werts Berechtigung. Selbsterfüllende Prophezeiung ist eine Sache geistiger Haltung und Einstellung. Sie kann positiv aber auch negativ eingesetzt werden.

Körperübung zur Kraft:
Grafik: Körperübung zur Kraft

Kraft: Sitzposition: Beine mit den Ellbogen nach unten drücken. Dadurch kann die Dehnung intensiviert werden. Die Hände umfassen dabei die Fußspitzen.

Umkehr

Umkehr versteht grundsätzlich einen Richtungswechsel. Sören Kierkegaard erklärt uns Umkehr so:

STRÄWKCÜR RUN NEBEL SAD NAM NNAK NEHETSREV

LEBEN MUSS MAN ES ABER VORWÄRTS

o.T., 100X100 cm Mischtechnik (Ausschnitt), © Walter Egger

Eine besondere Bedeutung hat die Umkehr in der Ethik. Wer auf der Straße, im Denken oder im Handeln falsch gegangen ist, kehrt zu einem bekannten Punkt um, von dem aus er sich neu orientiert. Nach Winston Churchill ist es nie zu spät das Richtige zu tun. Oder anders ausgedrückt, jede Entscheidung ist vorläufig - so wie jede Wahrheit nur so lange gilt, bis sie widerlegt ist.

Die Umkehr bedeutet: Einsicht, den falschen Weg gegangen zu sein. Umkehr bis zu einem bekannten Punkt und Aufbruch in eine neue Richtung…

Umkehr hat mit Einsicht und Verzeihen zu tun. Im Leben spielt sich Umkehr überwiegend im persönlich verantworteten Bereich ab. Symbole der Umkehr sind die Brücke, der Übergang, die Schleife zurück. Um den Weg der Umkehr ehrlich zu beschreiten, muss in Dankbarkeit gehandelt werden. Erst die Dankbarkeit ist der absolute Weg, Sinn und Erfüllung in das Leben zu bringen, um für das Zukünftige gerüstet zu sein. Umkehr bedeutet Mut und Ausdauer.

Körperübung zur Umkehr:
Grafik: Körperübung zur Umkehr

Die Brücke: Mit dem Rücken auf den Boden legen. Beide Arme nach hinten geben und mit den Handflächen bzw. den Fersen kräftig vom Boden weg den Körper nach oben drücken.

Freude

Tu ich das, was ich gerade tue, leicht, unbeschwert und voller Freude?

Wenn nicht, ist der gegenwärtige Augenblick von Zeit überlagert, sodass ich das Leben als Mühe und Last empfinde. Wenn ich das, was ich tue, nicht leicht, unbeschwert und voller Freude tue, heißt das nicht unbedingt, dass ich lieber etwas anderes machen sollte. Unter Umständen genügt es, das WIE zu verändern. Das WIE ist immer wichtiger als das WAS. Ich muss schauen, ob ich mich achtsam auf mein Tun konzentriere, statt immer nur an das Ergebnis zu denken, was ich damit erzielen werde. Sei mit geschulter Aufmerksamkeit bei dem, was dir der Augenblick bietet.

o.T., 180X150 cm Mischtechnik (Ausschnitt), © Walter Egger

Freude ist das Stammwort zu froh. Sie ist eine Beglückung, eine helle oder heitere Stimmung, ein Frohgefühl. In der Freude fühlt man sich wohl. Im Augenblick der Freude sind alle seelischen Bedürfnisse erfüllt. Freude ist eine spontane, emotionale Reaktion auf eine angenehme Situation, eine Person oder Erinnerung. Sie kann sehr verschiedene Formen und Stärken von angenehmen Gefühlen annehmen.

Mitfreude ist die freudige Teilnahme an der Freude eines anderen, so wie Mitleid die Teilnahme am Leid eines anderen ist. Die Fähigkeit zur Mitfreude ist eine wesentliche Eigenschaft für ein friedliches Zusammenleben. Wo Mitfreude fehlt, entsteht Missgunst, Neid und Eiersucht.

Der Sinn des Lebens ist es, Freude zu erleben. Freude am Genuss, Freude in der Kultur, im Sport, in der Arbeit…; es geht nicht darum, Arbeit zu suchen und sie zu tun; es geht vielmehr darum, etwas mit Freude zu tun. Dadurch entfalten wir höchste Schaffenskraft. Es fördert die Kreativität, diese formuliert keine Ziele. Kreativität wird nicht verordnet, sie kommt aus dem Hier und Jetzt - aus der Fülle des Lebens.

Körperübung zur Freude:
Grafik: Körperübung zur Freude

Den Oberkörper seitwärts beugen, wobei der gestreckte Arm in Verlängerung des Rumpfes nach schräg oben zieht. Der Kopf soll diese seitliche Streckung des Körpers fortsetzen und nicht im Halswirbelbereich abknicken. Durch die Überkreuzung der Beine wird die Seitendehnung intensiviert. Anschließend mit gegrätschten Beinen und seitwärts gestreckten Armen v-förmig nach oben strecken.

Zukunft

"Das Morgen ist schon im Heute vorhanden, aber es maskiert sich noch als harmlos, es tarnt und entlarvt sich hinter dem Gewohnten. Die Zukunft ist keine sauber vom jeweiligen Gegenstand abgelöste Utopie: die Zukunft hat schon begonnen. Aber noch kann sie, wennn rechtzeitig erkannt, verändert werden."   Robert Jungk

o.T., 80X80 cm Acryl (Ausschnitt), © Walter Egger

Jede Aussage über die Zukunft erfolgt vom Gegenwärtigen Standpunkt. Die gegenwärtige Zukunft nimmt eine pragmatische Perspektive ein, der künftige Verlauf wird aufgrund vorliegender Daten erfahrungswissenschaftlich vorausberechnet. Bestimmte Ereignisse lassen sich sehr genau berechnen (das Schwingen eines Pendels beispielsweise), während andere Bereiche scheinbar chaotische Verhältnisse zeigen; wie z.B. das Wetter oder Börsenkurse. Wie sich die Zukunft ereignen wird, bleibt nach rationellen Verständnis ungewiss…

Die Zukunft bleibt so für jeden Menschen offen, sie ist wesentlicher Teil des Bewusstseinszustandes. Und: der einzige Ort, an dem echte Veränderung stattfindet bleibt der Augenblick.

Versuchst du ständig, von da, wo du bist, irgendwohin zu kommen? Ist das meiste von dem, was du tust, nur Mittel zum Zweck? Ist Erfüllung immer irgendwie unerreichbar oder auf so flüchtige Genüsse wie Essen, Trinken, Sex, Drogen und Nervenkitzel beschränkt? Konzentrierst du dich immer darauf, etwas zu werden, zu leisten oder zu erreichen, bist du stets auf einen neuen Reiz, ein neues Vergnügen aus?

Dem egozentrischen Bewusstseinszustand bleibt die Kreativität verborgen. In diesem Fall fehlt pulsierendes im Leben. Im Denken, das uns zwar Idntität gibt, zugleich aber die Wirklichkeit des Jetzt verschleiert, werden Denk- und Gefühlsmuster in endlosen Woederholungen gelebt. Das Denken kreist zwangsläufig um die Zukunft. So ist zu erkennen, dass die Zukunft wesentlicher Teil des Jetzt ist. Es gibt keine Erlösung in der Zukunft, die Zukunft macht nicht frei, die Zukunft passiert in der Gegenwärtigkeit.

Der Schlüssel zur Freiheit und Erfüllung bleibt im Moment. Konzentriere das Leben auf den Augenblick, somit verschwindet Angst und Sorge. Vieles wird leichter fallen.

Körperübung zur Zukunft:
Grafik: Körperübung zur Zukunft

Mit den Händen an einem Türrahmen festhalten. Durch eine Vorwärtsschritt den Oberkörper nach vorne schieben, bis im Bereich der Brustmuskulatur beidseitig ein leichter Zug zu spüren ist.